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Trotz der anzutreffenden Vielfalt verbindet die Konzepte der Heimerziehung ihre gesellschaftliche Funktion und ihr sozialpädagogischer Auftrag. Die gesellschaftliche Funktion besteht darin, ein zur Familienerziehung komplementäres und zuweilen auch kompensatorisches Sozialisationsfeld darzustellen. Die Heimerziehung ist überdies mit Fragen des Bildungszuganges, Auswirkungen von Armutslagen und sozialer Ausgrenzung konfrontiert und soll die Teilhabe junger Menschen sichern. Sie wird daher auch als Bestandteil von gesellschaftlicher Stigmatisierung von den jungen Menschen wahrgenommen, so dass der Begriff selbst für das Leben in Wohngruppen in Frage steht.

In den öffentlichen Diskursen werden gesellschaftliche Erwartungen an die Jugendämter und die Hilfen zur Erziehung besonders dann deutlich, wenn die Akteure des Hilfe- und Schutzsystems an ihre Grenzen gelangen. Wie lässt sich die gesellschaftliche Anerkennung der Heimerziehung fördern? Wie können z.B. gelingende Hilfeverläufe, transparente Verfahren, beteiligungsorientierte Hilfeplanungen und professionelle Beziehungsgestaltungen angemessenen Einfluss im gesellschaftlichen Diskurs erhalten? Darum soll es in diesem Diskussionsforum gehen.