Gesellschaftliche Anerkennung der Heimerziehung begründen und einfordern
Trotz der anzutreffenden Vielfalt verbindet die Konzepte der Heimerziehung ihre gesellschaftliche Funktion und ihr sozialpädagogischer Auftrag. Die gesellschaftliche Funktion besteht darin, ein zur Familienerziehung komplementäres und zuweilen auch kompensatorisches Sozialisationsfeld darzustellen. Die Heimerziehung ist überdies mit Fragen des Bildungszuganges, Auswirkungen von Armutslagen und sozialer Ausgrenzung konfrontiert und soll die Teilhabe junger Menschen sichern. Sie wird daher auch als Bestandteil von gesellschaftlicher Stigmatisierung von den jungen Menschen wahrgenommen, so dass der Begriff selbst für das Leben in Wohngruppen in Frage steht.
In den öffentlichen Diskursen werden gesellschaftliche Erwartungen an die Jugendämter und die Hilfen zur Erziehung besonders dann deutlich, wenn die Akteure des Hilfe- und Schutzsystems an ihre Grenzen gelangen. Wie lässt sich die gesellschaftliche Anerkennung der Heimerziehung fördern? Wie können z.B. gelingende Hilfeverläufe, transparente Verfahren, beteiligungsorientierte Hilfeplanungen und professionelle Beziehungsgestaltungen angemessenen Einfluss im gesellschaftlichen Diskurs erhalten? Darum soll es in diesem Diskussionsforum gehen.
Thematische Materialien aus dem Zukunftsforum
- Anforderungen für anerkennende und anerkannte Orte des Aufwachsens (2021)Dieses Zusammenschau reflektiert die Forderungen und Einschätzungen von Adressat*innen aus den Beteiligungswerkstätten.
- Broschüre Forderungen Beteiligungswerkstatt Eltern und Fachkräfte (2020)Diese Broschüre umfasst 10 Forderungen von Eltern zur Weiterentwicklung der Heimerziehung.
- Dokumentation der Beteiligungswerkstatt „Wie wollen wir leben?“ (2020)In dieser Dokumentation werden die Erfahrungen und Sichtweisen von Kindern und Jugendlichen aus einer Beteiligungswerkstatt vermittelt.
- Dokumentation und Auswertung der Werkstatt für Fachkräfte öffentlicher und freier Träger (2020)In dieser Dokumentation werden die Erfahrungen und Sichtweisen von Fachkräften öffentlicher und freier Träger aus einer Beteiligungswerkstatt vermittelt.
- Thesen zur Weiterentwicklung der Heimerziehung (2019)Die 10 Thesen skizzieren das Feld der Heimerziehung und den Weiterentwicklungsbedarfen, die im Zukunftsforum diskutiert wurden.
- Impulspapier „Inklusive Heimerziehung“ (2019)Dieses Impulspapier skizziert 8 Dimensionen zu „Inklusion und Heimerziehung“, die eines vertieften Fachaustausches bedürfen.
Externe ergänzende thematische Materialien (Auswahl)
- Sozialstatistische Grundlage sozialer Teilhabe von Care Leaver*innen in Deutschland (2019)Der Datenreport gibt einen Überblick über die aktuelle Datenlage zur Lebenssituation junger Menschen, die in der Heimerziehung oder in Pflegefamilien aufgewachsen sind.
- Junge Menschen ernst nehmen! (2020)Mit dem Positionspapier der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe soll der bundesweite Ausbau und die Verstetigung landesweiter Interessenvertretungen von jungen Menschen aus stationären Angebotsformen befördert werden.
- Gesellschaftliche Anerkennung und Aufwertung der Sozialen Berufe in der Kinder- und Jugendhilfe (2019)Das Positionspapier der AGJ behandelt die Debatte um die Aufwertung und gesellschaftliche Anerkennung der Sozialen Berufe in der Kinder- und Jugendhilfe.
- Einschätzungen zu den Fonds Heimerziehung aus Perspektive der Betroffenen (2018)Die vorliegende Evaluation der Fonds „Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1949 bis 1975“ und „Heimerziehung in der DDR in den Jahren 1949 bis 1990“ erörtert, inwieweit durch die praktische Umsetzung der Fonds den Betroffenen geholfen werden konnte.
- Mitbestimmen, mitgestalten: Elternpartizipation in der Heimerziehung (2016)Die Einbeziehung junger Menschen und ihrer Eltern in Entscheidungs- und Willensbildungsprozesse in der stationären Kinder- und Jugendhilfe stehen in dieser Publikation im Mittelpunkt.