Die Zukunft der „Heimerziehung“ wird sich an den Koordinaten Rechte – Teilhabe – Anerkennung – Nachhaltigkeit orientieren müssen. Grundlage ihres Handelns muss die Frage sein, wie sie für und mit den jungen Menschen ihre Grundrechte und sozialen Rechte in der Gesellschaft verwirklicht. Entscheidend wird es dabei sein, inklusive Organisationsformen und Verfahren zu etablieren sowie eine diskriminierungsfreie soziale Teilhabe für alle jungen Menschen und ihre Eltern zu ermöglichen, die durch anerkennende und anerkannte Angebote der stationären Erziehungshilfen begleitet werden.
Herzlichen Dank!
Wir möchten uns sehr herzlich für Ihr Interesse und Ihre Teilnahme an der Transfertagung bedanken.
Die Tagungsdokumentation wird zeitnah online gestellt werden, in der Sie die Diskussionen und Ergebnisse nachverfolgen können.
Die Heimerziehung soll positive Lebensbedingung für Kinder, Jugendliche und ihre Familien schaffen und bietet dafür vielfältige familienunterstützende und -ergänzende Angebote an. Sie stellt gleichsam eine der intensivsten öffentlichen Interventionen in den Lebensverlauf junger Menschen dar und steht bzw. stand auch im Fokus kritischer Nachfragen. In kaum einem anderen Bereich übernimmt der Staat eine vergleichbar große Verantwortung für das persönliche Leben und die soziale Teilhabe von Kindern und Jugendlichen. Es soll für junge Menschen ein neues soziales Umfeld geschaffen werden, das einerseits förderliche Entwicklung sowie gleichberechtigte soziale Teilhabe ermöglicht und andererseits erlittene Beeinträchtigungen kompensieren sowie vor neuen Gefährdungen schützen soll.
Die Formen der Heimerziehung sollen einen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe junger Menschen sowie ihrer Familien leisten und sind gleichzeitig mit Fragen des Bildungszuganges, Auswirkungen von Armutslagen und sozialer Ausgrenzung konfrontiert. Heimerziehung wird daher auch als Bestandteil von gesellschaftlicher Stigmatisierung von den jungen Menschen wahrgenommen, so dass der Begriff selbst für das Leben in Wohngruppen in Frage steht.
Das Zukunftsforum Heimerziehung (Januar 2019 bis März 2021) hat als fachliches Diskussionsforum unter systematischer Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Eltern einige zentrale Entwicklungsbedarfe und Strukturmerkmale gelingender Heimerziehung herausgearbeitet und diskutiert.
Die Transfertagung „Zukunftsforum Heimerziehung“ wird die Erkenntnisse aus der bundesweiten Initiative mit der Fachpraxis und -politik vorstellen und diskutieren. Entlang von acht Dimensionen – etwa junge Menschen als Grundrechtsträger*innen, Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen, gesellschaftliche Anerkennung der Heimerziehung – werden die Weiterentwicklungsbedarfe und Impulse in foren fokussiert für die Fachpraxis und Konzeptentwicklung von Fachkräften, Verbänden, Hilfe-Adressat*innen und Wissenschaftler*innen erörtert. Am Schluss der Transfertagung werden diese Weiterentwicklungsbedarfe und Impulse u.a. mit politischen Vertreter*innen wie Ulrike Bahr (MdB, SPD) und Marcus Weinberg (MdB, CDU) sowie Vertreter*innen von Dachorganisationen wie der AGJ und dem Bundesjugendkuratorium in einem Podiumsgespräch aufgegriffen.
Die Transfertagung richtet sich an Fachkräfte öffentlicher und freier Träger in der Heimerziehung und den angrenzenden Arbeitsfeldern sowie an Wissenschaftler*innen und die interessierte Öffentlichkeit.
Die Tagung wird organisiert von der
Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen e.V.
(IGfH)
Galvanistraße 30
60486 Frankfurt am Main
zukunftsforum-heimerziehung@igfh.de